Selbst[un]tätig

Lernen, Austauschen & Netzwerken rund um Automatisierung für den Mittelstand

Karlsruhe, den 11.03.20

Am 05.03.20 hat das erste Selbst[un]tätig-Event bei IBS stattgefunden. Circa 25 interessierte Firmenvertreter sind selbsttätig geworden und haben teilgenommen. Mit der Absicht selbstuntätig zu werden - sich zu dem Thema Automatisierung auszutauschen, neue Dinge zu lernen und zu Netzwerken. Nach der Begrüßung von Geschäftsführer Mischa Saisila und einem kurzen Speed-Dating zum Kennenlernen wurde direkt mit dem Programm gestartet. Bei diesem gab es zwei Schwerpunkte: Automatisierung sowie Lernen, Austauschen und Zusammenarbeit.

Vorträge zu "Automatisierung"

Leichtbau Robotik

Timo Becker (Alexander Bürkle GmbH & Co. KG)

Muss ich automatisieren? Welche Optionen habe ich? Was kostet mich das? Welches System soll ich nutzen? Für Timo Becker von Alexander Bürkle sind das Fragen, die er in seinem Arbeitsalltag häufig gestellt bekommt. Seine Antwort darauf: Leichtbauroboter. Im Gegensatz zu Industrieroboter eignen diese sich besonders für die Automatisierung in kleineren Betrieben. Warum? Weil sie für kleine Losgrößen eingesetzt, die Produktionskosten senken, den Ertrag steigern und das Arbeitsumfeld verbessern können, da monotone Arbeitsschritte automatisiert werden. Außerdem sind diese einfach zu bedienen, benötigen keine Schutzeinrichtungen und können mit Menschen kollaborieren. In Deutschland gibt es bereits ca. 1.700 installierte Einheiten mit verschiedenen Anwendungsarten wie Koexistenz, Synchronisation, Kooperation oder Kollaboration.

IO Link Greifer & MRK

Klaus Tritt & Klaus Burkhart (Zimmer Group)

Im ersten Teil ihres Vortrages stellten die Vertreter der Zimmer Group das Produkt IO Link, ein intelligenter, konfigurierbarer Greifer vor. Die Unterschiede zu herkömmlichen pneumatischen Greifern sind die bessere Energieeffizienz, höhere Zykluszeiten, weniger Anschlüsse sowie die Möglichkeit, mehrere Anwendungen mit entsprechenden Parametern abzuspeichern. Über das IO Link System können z.B. Zustandsabfrage, Kraft- & Geschwindigkeitseinstellung erfolgen und Daten ausgelesen werden. Im zweiten Teil des Vortrages stand ein MRK-Greifer im Vordergrund. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: von Kooperation über Sicherheit bis zur Kollaboration. Der Einsatz von MRK-Robotern lohnt sich für Kunden mit großem Variantenreichtum, kurzen Produktlebenszyklen und damit verbundenen flexiblen Fertigungsanlagen. Außerdem kann damit der Platzbedarf optimiert und der Mangel an Fachkräften ausgeglichen werden. Den MRK-Greifer der Firma Zimmer gibt es in verschiedenen Größen und runden Formen, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem ist er gesetzlich geprüft.

Mehrwert schaffen durch intelligente Automatisierung

Dirk Flohr (Kawasaki Robotics GmbH)

Das Nutzen von Wartezeiten des Roboters für zusätzliche Aufgaben, die Trennung von automatisierten und manuellen Einlegebereichen sowie die durchdachte Anordnung zur Bedienung zweier Bearbeitungszentren mit nur einem Roboter – dafür steht intelligente Automatisierung. Diese bietet vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen Möglichkeiten der Roboterautomatisierung. Die aktuellen Anforderungen, die bei solchen Vorhaben aufkommen, sind die Präzision, Steuerung, Vision-Systeme, Simulation und virtuelle Inbetriebnahme sowie arbeitssicherheitstechnische Aspekte. Um trotzdem einen Mehrwert für den Kunden schaffen zu können, benötigt es nach Dirk Flohr von Kawasaki ein Netzwerk an Fachexperten, um die Prozessplanung, Robotik, Vision- und Greifer-Systeme miteinander verzahnen zu können. Ein Best-Practice-Beispiel dafür ist die Integration eines IP67-Roboters in eine Schleifmaschine. Somit ist für das Handling der Teile kein Werker erforderlich und die Maschine kann 24/7 laufen.

ProChain – Taktfrei in die Zukunft

Eckhard Polman (Eckhard Polman GmbH)

ProChain ist ein Produkt zur Materialzuführung und kann als Alternative zum Handling durch einen Roboter eingesetzt werden. Vorteile sind die kontinuierliche Zuführung, keine Leerfahrten, hohe Geschwindigkeit, Steuerung von außen, die Funktionalität während des Transports sowie die Übertragung von Medien wie z.B. Druckluft. Die Produkte müssen lediglich gleichbleibende Abstände beim Aufnehmen haben und kontinuierlich zugeführt werden. Die Ausführung ist von „liegend“ zu „hängend“ möglich. Ursprünglich wurde ProChain für das Handling von Blechplatinen entwickelt. Die Einsatzmöglichkeiten sind jedoch weitaus vielfältiger: Von Flaschenabfüllanlagen über Prüfanlagen für Dichtheit von Verpackungen bis zu Fördersysteme, die hohe Genauigkeit und Durchsatz erfordern.

Vorträge zu "Lernen, Austauschen und Zusammenarbeit"

[Un]Sinn – Arbeiten im Netzwerk

Karsten Klapp (IBS GmbH)

In der Welt von Heute ist Wandel allgegenwärtig und nicht mehr wegzudenken. Wir müssen lernen, den Wandel zu gestalten und nicht umgekehrt. Außerdem müssen wir herausfinden, wie wir die, durch globale Vernetzung entstehende, Dynamik als Beschleunigung für uns nutzen können. Damit das funktioniert, ist vor allem für die kleinen und mittelständischen Unternehmen Zusammenarbeit in Gruppen notwendig. Das war das Kernthema des Impulsvortrages von Karsten Klapp, der bei uns die strategische Unternehmensentwicklung vorantreibt. Im Anschluss daran wurde von den Zuhörerinnen und Zuhörern die Vorteile von Arbeiten im Netzwerk, die Herausforderungen und der Lernbedarf diskutiert. Bei einigen Punkten konnte bereits von ersten gemachten Erfahrungen berichtet und so bestehende Annahmen bestätigt werden.

Impulsvortrag zu Office 365 – Werkzeugkiste & Kulturbeutel

Sinan Mumcu (AppSphere AG)

Welches Mindset und welche Tools brauche ich in der heutigen Arbeitswelt? Laut Sinan Mumcu, Transformation Consultant bei der AppSphere AG, ist es, was das Mindset betrifft, ganz klar, das Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten, die in Form von Produkten oder Dienstleistungen angeboten werden. Die Tools, die in der heutigen Arbeitswelt benötigt werden, müssen hingegen so funktionell und flexibel anpassbar wie möglich sein. Hier bietet Office 365 einen Straus an bekannten Programmen wie Outlook und Word, erweitert mit „Neueren“ wie Teams und Power Apps. Eingebettet in den SharePoint ermöglichen die Tools von Office 365, dass von einzelnen Personen bis komplette Teams mit den Tools ihre individuell benötigte Arbeitswelt zusammenklicken können. Die Praxisbeispiele sowie Live-Demos, die Sinan Mumcu mitgebracht hat, haben einen Einblick gegeben, welche Vorteile diese virtuelle Arbeitswelt bieten kann.

Engineering-Strategie des AEN

Prof. Fritz J. Neff (AEN Automotive Engineering Network)

AEN steht für Automotive Engineering Network. Das AEN setzt sich aus Unternehmen aus dem Mobilitäts- und Engineering-Bereich, Wirtschaftsförderungen und Forschungseinrichtungen zusammen. Ziel des Netzwerks ist es, das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure zu initiieren und koordinieren, beispielsweise über die Generierung neuen Wissens oder gemeinsame Projekte. Dadurch steigert sich die gemeinsame Wettbewerbsfähigkeit sowie Zukunftstechnologien im Bereich Mobilität werden weiter vorangetrieben. Für seine Mitglieder bietet das AEN Kompetenzanalysen, Beratungen sowie Unterstützung bei der Gründung an. Für die Zukunft sind weitere Veranstaltungen unterschiedlicher Formate, die zu Informations- und Austauschzwecke dienen, in Planung.

Neben dem abwechslungsreichen Vortragsprogramm gab es in den Zwischenräumen, die Möglichkeit zwischen den Vorträgen die Stände der Aussteller zu besuchen. Hierzu zählten die Firmen Alexander Bürkle, Zimmer, Kawasaki sowie der AEN, Dobot und IBS. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Nach dem selbstuntätig fokussierten Programm haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz selbsttätig bei lockerer Atmosphäre das Event gemütlich ausklingen lassen.

Das Fazit der Teilnehmer und Referenten war durchweg sehr positiv. Besonders die Zwischenräume mit den verschiedenen Ausstellern sorgten für Anklang, sowie die angenehme Atmosphäre, die dem Austausch und Netzwerken den passenden Rahmen gab. Für das nächste Selbst[un]tätig sind kleinere Anpassungen im Ablauf und Programm geplant, an dem Konzept wird jedoch festgehalten. Denn wir sind davon überzeugt, dass wir nur gemeinsam weiterkommen.

Möchten Sie mehr Informationen zum Eventformat?

Eine Collage mit Blick hinter die Kulissen von dem Selbst[un]tätig-Event.
Zwei Teilnehmer des Events sitzen auf einem Sofa und blicken auf einen Laptop.
Das Logo des Selbst[un]tätig-Events.
Zwei Männer in hellblauen Hemden stehen im Raum und sind im Gespräch.
Zwei Männer stehen an einem erhöhten Tisch und blicken lächelnd in die Kamera.
Mehrere Personen sitzen in einem Besprechungsraum am Tisch und sind zu einem Vortrag zugewandt.
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